WinTouch Test: HP Pro Tablet 610

Hewlett Packard eine Herstellergröße am PC-Markt und inzwischen aus der Szene gar nicht mehr wegzudenken schlägt mit dem Pro 610 Tablet bei uns auf. Wie gut oder schlecht das 10,1 Zoll Tablet dabei im Test abschneidet lest ihr in den folgenden Zeilen.

Verpackung und Lieferumfang

Für einen derzeitigen Straßenpreis zwischen € 650 – 699 ist das Pro 610 zu haben. Trotz des recht hohen Preises sollte man allerdings keine Besonderheiten im Lieferumfang erwarten. Zwar ist natürlich das Tablet, ein Ladegerät sowie ordentlich Beschreibungsunterlagen dabei doch fehlt mir für den Preis vielleicht noch ein microHDMI auf HDMI Kabel sowie ein USB Kabel.

Verpackung

Verpackung

Lieferumfang

Lieferumfang

Verarbeitung und Design

Äußerlich braucht sich das HP Pro 610 nicht zu verstecken. Es wird zwar großteils Kunststoff verwendet, doch ist dieses wie man es erwarten würde hochwertig verarbeitet.

Rückseite mit Logo

Rückseite mit Logo

Billig nein, große Spaltmaße nein und somit ein hochwertiger Eindruck. Das Cover ist matt und sehr griffig. Man braucht keine Angst zu haben das Tablet aus den Händen zu verlieren. Die Ränder und Ecken sind abgerundet und deshalb kein Kritikpunkt für uns.

abgerundete Ecken

abgerundete Ecken

Mit 259,6 x 181,1 x 9,9 mm ist es etwas größer als ein iPad und auch das Gewicht von 652 Gramm animieren nicht zu langen Couchsessions, außer man legt sich das Tablet auf dem “Bauch”.

Zusammengefasst muss man HP aber eine saubere Verarbeitung zusprechen. Das Tablet ist nämlich grundsolide gefertigt.

Vorderseite

Vorderseite

Kameras, Mikrofon und Sound

Soll ich mit dem Pluspunkt beginnen oder mit dem was man aus Sicht von HP nicht gerne lesen würde? Ich fange beim Positiven an.

Auf jeden Fall hervorzuheben sind die an der Unterseite des Tablets angebrachten Stereolautsprecher. Diese Lautsprecher machen z.B. beim Bespielen mit Musik über den Streamingdienst Deezer richtig Spaß. HTC Boom Sound Niveau wird damit fast erreicht. Die mögliche Lautstärke liegt über der eines Dell Venue 8 Pro sowie über der des iPad. Bei voller Belastung – sprich Lautstärke am oberen Rand – bleibt die Klangqualität erstaunlich neutral. Die Klänge, egal ob im Tief- oder Hochtonbereich bleiben stets sauber und klingen nicht verzerrt oder sogar schrill.

Lautsprecher

Lautsprecher

Großes Lob an HP für dieses Meisterstück.

Auch beim Betrieb mit Kopfhörer hat man nicht gepatzt. Die per Klinke oder Bluetooth verbundenen Sony MDR-10RBT machen richtig Spaß. So lässt es sich aushalten.

Natürlich hat man dem Tablet auch ein Mikrofon spendiert. Unter Windows 10 und Cortana wird dieses sicherlich hilfreich sein. Derzeit aber finde ich den Nutzen darin nicht, außer natürlich beim Skypen.

Kommen wir nun aber zu einem schwierigen Punkt; die Kameras. Braucht man Kameras am Tablet oder nicht? Meine Meinung ist hier sehr eindeutig: Nein. Dennoch hat das HP Pro 610 eine 8 Megapixel (MP) Kamera auf der Rückseite. Man will einfach mit der Masse schwimmen und nicht derjenige sein, der keine Kamera verbaut. Die Chinesen zum Beispiel reisen ja nur mehr mit Tablet ins Urlaubsland und knipsen damit richtig viel Fotos.

Bild der Hauptkamera

Bild der Hauptkamera

Die Hauptkamera auf der Rückseite  beherrscht sogar Autofokus und sorgt so für scharfe Bilder. Auf den unterstützenden Blitz hat HP aber verzichtet.

Skype Fans werden sich über die 2 MP Frontkamera freuen. Zeiten in denen man nur ein verpixeltes Gegenüber sah sind vorbei.

Dafür aber kann die 8 MP Kamera auf der Rückseite nicht überzeugen. Die damit geknipsten Bilder zeigen schwache Kontraste und auch die Farben wirken sehr verwaschen. Zum Vergleich seht ihr Bilder, die mit einem Nokia Lumia 1020 bei 5 MP gemacht wurden.

links HP Pro 610 Tablet - rechts Lumia 1020

links HP Pro 610 Tablet – rechts Lumia 1020

links HP Pro 610 - rechts Lumia 1020

links HP Pro 610 – rechts Lumia 1020

Display

10,1 Zoll in der Diagonale bedeuten 25,65 cm an Bild. Dazu noch eine Auflösung von 1920 x 1200 Pixel bedeutet FullHD. Dies wiederum bedeutet volles Vergnügen und ein Genuss für´s Auge. Videos per Youtube, FullHD Filme per microSD Karte oder anderen Zuspielern sind ein Genuss. Die maximale Helligkeit genügt, um auch bei “Sonnenschein” noch etwas zu erkennen. Farben, Blickwinkel und Kontraste sind so wie wir uns das erwartet haben auf hohem Niveau.

Display mit kräftigen Farben

Display mit kräftigen Farben

Leider gab es im Test aber Probleme mit dem Touchscreen. Dieser reagierte oftmals nicht oder nur sehr träge auf Berührungen in der Displaymitte. Wurde das Gerät neu gestartet funktionierte das “Werkl” wieder, doch hielt die Freude darüber nur kurz, denn schon nach 10 Minuten wieder das gleiche Problem. Wie und woher der Bug stammte ist uns gänzlich unbekannt, wir hoffen jedenfalls auf ein baldiges Softwareupdate, so der Bug nicht hardwarebedingt ist.

Ein weiteres Problem erkannten wir beim sehr stark spiegelnden Displayglas, welches jedoch kratzfest ist. Fingerwischer, die eigentlich nicht da sein sollten, das verspricht HP zumindest mit der Bezeichnung “wischfeste Beschichtung”, waren aber unvermeidlich und trübten ein wenig das gute Bild (ist doch auf jedem Display so).

Es sei aber angeführt, dass wir hier auf sehr hohem Niveau jammern.

Konnektivität

Schon beim Auspacken freute ich mich über einen besonderen Anschluss. Selten verbaut man bei Tablets einen HDMI-Anschluss. Nicht so beim getesteten HP Gerät.

Es gibt auf dieser Welt noch immer genug TV´s, die nicht mit Miracast oder sonstigen kabellosen Funkstandards umgehen können, weshalb es uns umso mehr freut, dass man das Pro 610 per HDMI zum Netflix o.ä. schauen an den TV stöpseln kann.

Aber nicht nur HDMI ist an Bord sondern auch Bluetooth 4.0 + LE sowie Wifi 802.11a/b/g/n.

Die restlichen Sensoren und Helferlein verstehen sich heute von selbst.

Performance, Akkulaufzeit und Betrieb

Im HP Pro 610 steckt ein alter Bekannter, nämlich ein Intel® Atom® Z3795 (1,6 GHz, bis 2,39 GHz mit Intel Burst-Technologie, 2 MB Cache, 4 Kerne).

Gefördert wird sein Können von sehr guten 4 GB RAM, die man in dieser Klasse nur selten finden wird.

Aufgrund dieser doch gut lesbaren Ausstattung lässt sich das Tablet auch zu einem Alleskönner umbauen. Mit dem HDMI Kabel an den TV und schon kann man es krachen lassen.

Das Arbeiten als solches geht dann sehr leicht von der Hand und macht auf meinem Sony KDL-55W905 ordentlich Spaß. Die Anwendung gehen nach dem Tipp auf den Display sofort auf, es ruckelt nichts und man kann getrost 2-5 Anwendungen gleichzeitig am Laufen haben.

Bei der Akkulaufzeit war ich persönlich sehr erstaunt. Vor dem ersten Betrieb voll aufgeladen, dann alles eingerichtet und dann zu guter Letzt sogar noch insgesamt an die 10 Stunden gesurft, sprich den Internet Explorer verwendet ein wenig YouTube genutzt und Mails gecheckt.

Anschlüsse wie microHDMI

Anschlüsse wie microHDMI

Anders verhält es sich, wenn man die HDMI Schnittstelle nutzt. Als Heim-PC fiel die Akkulaufzeit mit in etwa 6 Stunden kürzer aus, ist aber aufgrund eines externen Ladegerätes kein Problem. Laden und gleichzeitig ein freier USB sind ja durchaus von Vorteil. Manche mag das separate Ladegerät stören, mich nicht.

Ladenschluss mit separatem Ladegerät

Ladenschluss mit separatem Ladegerät

Fazit

HP zeigt mit dem Pro 610 Tablet, dass man das Handwerk auf dem Tabletsektor nicht verlernt hat. Wenn man als Referenz den recht flotten Prozessor, die sehr guten 4 GB RAM und das hell leuchtende Display heranzieht so ist das Pro 610 einen Blick wert. Betrachtet man aber das Problem mit dem Touchscreen und die nicht gerade mit Glanz behaftete Kamera, dann fällt es einem doch schwer in etwa € 600 und mehr zu investieren.

Pro_610_awardPro:

  • Display
  • Soundwiedergabe
  • Arbeitstempo
  • Verarbeitung

Contra:

  • Kameras (vorne und hinten)
  • Touchscreenproblem

4 Responses

  1. Hansen sagt:

    “Hewlett Packard eine Herstellergröße am PC-Markt und inzwischen aus der Szene gar nicht mehr wegzudenken”

    Von wann habt ihr das kopiert, 1990? “Inzwischen” beschreibt echt gut das “Startup Unternehmen” HP. Vielleicht wird ja dieses IBM, Apple oder Microsoft auch mal groß?

  2. Markus sagt:

    Inwieweit du Hewlett Packard als Herstellergröße zählst oder nicht kann ich nicht beurteilen. Ich auf jeden Fall finde, dass HP immer noch zu den “Großen” gehört.

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